Informationen für die Forstpraxis
Ein Ziel von FraxForFuture ist die Erstellung differenzierter und harmonisierter Handlungsempfehlungen für den forstlichen Umgang mit geschädigten Eschen und Eschenbeständen in Deutschland. Anfang 2024 erschien die Broschüre "Zukunft der Esche – Empfehlungen zum forstbetrieblichen Umgang mit dem Eschentriebsterben". Außerdem wurden Instrumente zur Entscheidungsunterstützung von Forstbetrieben entwickelt.
Empfehlungen zum forstbetrieblichen Umgang mit dem Eschentriebsterben
Die Broschüre mit Empfehlungen wurde in Zusammenarbeit der Verbünde FraxConnect und FraxSilva in enger Kooperation mit FraDiv erstellt.
Kostenloser Download über die Mediathek der FNR: https://mediathek.fnr.de/broschuren/wald/zukunft-der-esche.html
Das in der Broschüre vorgestellte waldbauliche Behandlungskonzept fußt auf drei übergeordneten Grundsätzen:
- Eschennaturverjüngung als das größte natürliche Selektionspotenzial gezielt einleiten und fördern
- Förderung und Erhaltung vitaler Eschen zur Sicherung natürlicher Anpassung und genetischer Vielfalt in allen Wuchsklassen (je nach Bundesland synonym Waldentwicklungsstadien, Bestandesphasen, natürliche Altersstufen)
- Konservativer Umgang mit vorhandenen Alteschen zur Erhaltung ihres Samenpotenzials und ihrer ökologischen Funktion
Den Wuchsklassen sind verschiedene waldbauliche Maßnahmen zuzuordnen. Unsere Empfehlungen sind jeweils den spezifischen Bestandesmerkmalen und den Zielsetzungen des Betriebes anzupassen. Die Handlungsempfehlungen öffnen deshalb einen Entscheidungsraum, in den konkrete Situationen eingeordnet werden können. Auf rigide „Entweder-Oder-Entscheidungskriterien“ wird dabei weitgehend verzichtet. Insgesamt stellen die Empfehlungen, wie generell beim Waldbau im Klimawandel, kein abgeschlossenes und auf alle Zeit gültiges Konzept dar. Sie beruhen nicht auf langjährigen Beobachtungen, sondern auf wissenschaftlich begründeten Annahmen, sodass ein künftiges Nachjustieren bei neuen Erkenntnissen erforderlich bleibt.
Ziel: Gruppen dichter, von Eschen dominierter Naturverjüngung werden in eine günstige Lichtstellung gebracht und zu Pflegeeinheiten entwickelt. Innerhalb derer vollzieht sich unter vorwiegend innerartlicher Konkurrenz eine natürliche Selektion zugunsten weniger anfälliger Eschen.
Voraussetzungen im Bestand
- reichlich vorhandene Eschennaturverjüngung
- beste Erfolgsaussichten auf mäßig frischen bis mäßig trockenen Standorten
- möglichst geringer Wildverbiss
Voraussetzungen in der Verjüngungsschicht
- Bereiche in Gruppengröße (Durchmesser etwa 15 m), in denen eine etablierte Eschennaturverjüngung dominiert
- über diesen Eschengruppen ist eine für gutes Wachstum ausreichende Lichtstellung des Altbestandsschirms bereits gegeben oder durch eine gezielte Hiebsmaßnahme erreichbar
Maßnahmen: Wenn die beschriebenen Voraussetzungen vorliegen, Auswahl von 1 bis max. 2 Gruppen pro Hektar mit etablierter Eschennaturverjüngung und möglichst geringen Mischungsanteilen anderer Baumarten (Durchmesser etwa 15 m) und hier Ausführung folgender Maßnahmen:
1. Priorität Lichtsteuerung
- Loch- oder lichte Femelhiebe (Durchmesser 30 - 40 m) über den ausgewählten Gruppen von Eschennaturverjüngung.
- Alteschen können im Femel übergehalten werden, da sie lichtdurchlässig sind.
- Dokumentation der Position dieser Pflegeeinheiten zum Wiederauffinden für spätere Erfolgskontrolle und ggf. weiterer Maßnahmen.
2. Priorität Konkurrenzsteuerung (nach betrieblichen Möglichkeiten und wenn erforderlich)
- Nur innerhalb der Pflegeeinheiten Konkurrenzregulierung in der Naturverjüngung zugunsten der Esche durch Entnahme vorwüchsiger Mischbaumarten (z. B. im Zuge einer Hiebsschadensbeseitigung).
- Konkurrenzregulierung gegen seitliches Überwachsen an den Rändern der Pflegeeinheiten.
- Keine Entnahme infizierter Eschen im Jungwuchs.
Risiko: Bei Misserfolg und vollständigem Ausfall der geförderten Eschenpartien bestehen die Risiken im Verlust der getätigten Pflegeinvestitionen sowie im zeitlichen Verzug, bis sich die Pflegeeinheiten erneut verjüngen.
Ziel: Erhalt der Lichtverfügbarkeit und der Mischungsanteile der Esche in den Pflegeeinheiten. Innerhalb derer setzt sich die natürliche Selektion zugunsten weniger anfälliger Eschen unter vorwiegend innerartlicher Konkurrenz fort.
Voraussetzungen: 3 bis 5 Jahre nach ihrer Ausformung enthalten die Pflegeeinheiten
- eine ausreichend hohe Individuendichte innerhalb der Eschennaturverjüngung,
- einige Eschen, die nicht erkennbar oder nur gering mit ETS infiziert sind,
- vitale Eschen, die mit den anderen Baumarten der Verjüngung gleichwüchsig bzw. nicht stark zurückbleibend sind.
In Beständen ohne Vorpflege finden sich noch mindestens truppweise Eschen, die die gleichen Voraussetzungen erfüllen.
Maßnahmen: Falls die Voraussetzungen zutreffen:
- Rändelung/Nachlichtung der Löcher/Femel des Altbestandsschirms unter Einbeziehung des Unterstandes aus Schattbaumarten, um die Lichtverhältnisse für das Eschenwachstum weiter zu verbessern.
- Innerhalb der Pflegeeinheiten und an ihren Rändern ggf. erneutes Zurückdrängen vor- und gleichwüchsiger Mischbaumarten.
- Keine Entnahme von Eschen mit ETS-Infektionen oder schlechten Wuchsformen im gesamten Bestand.
Auch kleinere Eschenbereiche, die sich bis hierher ohne Vorpflege halten konnten, erfahren dieselben Maßnahmen (Lichtsteuerung, Mischungsregulierung), da sie eine geringere ETS-Anfälligkeit gezeigt haben.
Risiko: Bei vollständigem Ausfall der geförderten Eschenpartien bestehen die Risiken im Verlust der getätigten Pflegeinvestitionen. Bei stammzahlarmer Entwicklung der Pflegeeinheiten ist die zu erwartende Qualität geringer.
Ziel: Vitale, schirmfreie Eschen wachsen innerhalb der Pflegeeinheiten und ggf. darüber hinaus bei nur geringer Konkurrenz durch andere Baumarten.
Voraussetzungen: Vitale, höchstens gering infizierte Eschen (Kronenzustand max. Schadstufe 3, keine Stammfußnekrosen) sind unabhängig von ihrer Qualität vorhanden in Pflegeeinheiten und/oder im restlichen Bestand.
Maßnahmen:
- Kräftige Förderung der vitalsten Eschen durch Entnahme der Bedränger innerhalb der Pflegeeinheiten und, soweit vorhanden, darüber hinaus
- Astreinigung und Qualitätsentwicklung sind nachrangig
- Bei Entscheidungen zwischen der Förderung einer vitalen Esche und dem Belassen eines gut geformten Exemplars einer anderen Baumart empfehlen wir: Mut zur Esche!
- Z-Baumanwärter anderer lichtbedürftiger Edellaubarten werden später als die Esche gefördert; so kann auf Ausfälle geförderter Eschen reagiert werden
- Reine Partien von Schattbaumarten bleiben in dieser Wuchsklasse i.d.R. komplett unbehandelt
Wenn die Voraussetzungen nicht erfüllt sind: keine Maßnahmen für oder gegen die Esche
Risiko: Fallen geförderte Eschen aus, wird ihr Wuchsraum in Mischbeständen bald von anderen Baumarten eingenommen. Damit geht vorrangig die Investition in die Maßnahme verloren. Volumen- und Wertzuwachsverluste können angesichts begrenzter Anzahl geförderter Eschen noch durch andere Baumarten kompensiert werden.
Ziel: Vitale Eschen sind in begrenzter Anzahl wirksam gefördert, jedoch nicht extrem freigestellt. Eschen geringer Vitalität verbleiben, soweit indifferent, im Bestand.
Voraussetzungen: Vitale, höchstens gering infizierte Eschen (Kronenzustand max. Schadstufe 3, keine Stammfußnekrosen) sind unabhängig von ihrer Qualität vorhanden.
Maßnahmen:
- Zum Zeitpunkt der Erstdurchforstung vitalste Eschen gezielt fördern durch Entnahme der stärksten Bedränger, jedoch keinesfalls vollständige und „vorgreifende“ Freistellung der Eschenkrone.
- Von Eschen dominierte Trupps und Gruppen sollten in innerartlicher Konkurrenz gehalten werden.
- Bei Entscheidungen zwischen der Förderung einer vitalen Esche und dem Belassen eines gut geformten Exemplars einer anderen Baumart empfehlen wir: Mut zur Esche!
- Bei gegebener Vitalität Fortsetzung dieser Eschenförderung im Zuge der zweiten Durchforstung (kurzer Turnus von max. 5 Jahren wie bei Edellaubbäumen üblich).
- Eschen geringer Vitalität verbleiben, solange sie indifferent sind, im Bestand.
- Die anderen Baumarten werden wie in dieser Wuchsklasse üblich behandelt.
Risiko: Fallen geförderte Eschen aus, wird ihr Wuchsraum in Mischbeständen bald von anderen Baumarten eingenommen. Damit geht vorrangig die Investition in die Maßnahme verloren. Volumen- und Wertzuwachsverluste können angesichts begrenzter Anzahl geförderter Eschen noch durch andere Baumarten kompensiert werden.
Ziele:
- Wahrung des Bestandesschlusses
- Vitale Eschen sind in begrenzter Anzahl wirksam gefördert, jedoch nicht extrem freigestellt.
- Vorrang samentragender Eschen
- Eschen geringer Vitalität verbleiben, soweit indifferent, im Bestand.
Voraussetzungen: Vitale, höchstens gering infizierte Eschen ohne starke Stammfußnekrosen (Kronenzustand max. Schadstufe 3) sind unabhängig von ihrer Qualität vorhanden.
Maßnahmen:
- Fortsetzung der abgewogenen Förderung der vitalen Eschen im Zuge weiterer Durchforstungen in kurzem Turnus.
- In heutigen Beständen handelt es sich bei vitalen Eschen häufig um bereits vor dem ETS geförderte Z-Bäume.
- Samentragende Eschen werden vorrangig gefördert bzw. belassen; aufgrund ihrer Kronenarchitektur wird ihre Vitalität oft zu ungünstig beurteilt.
- Unterstand wird in jedem Fall erhalten und geschont.
- Eschen geringer Vitalität verbleiben im Bestand, solange sie die Arbeits- und Verkehrssicherheit nicht gefährden.
- Die anderen Baumarten werden wie in dieser Wuchsklasse üblich behandelt.
Risiko: Fallen geförderte Eschen aus, verringert sich der Volumen- und Wertzuwachs des Bestandes gegenüber einer Förderung anderer Baumarten. Dieses Risiko wird gemindert durch die begrenzte Anzahl geförderter Eschen.
Szenario 1: Teilflächig hohe Eschenanteile bzw. Eschenreinbestände
Ziel: Möglichst lange Erhaltung des Bestandesschlusses bzw. einer Mindestbeschattung. Verjüngung von standortgerechten Baumarten unter Beteiligung der Esche.
Ausgangssituation: Fortgeschrittene ETS-Schädigung der flächigen Eschenanteile. Bestandesstruktur und Bestandesschluss sind stark beeinträchtigt. Fortschreitende Auflichtung und Bodenverwilderung erschwert Verjüngung.
Maßnahmen:
- Keine Räumung, keine flächige starke Auflichtung, sondern „hinhaltender Widerstand“ bis zur Etablierung einer Verjüngung.
- Beschränkung der Entnahme auf abgängige Eschen mit starken Stammfußnekrosen (Stufe 2). Diese stellen das höchste Risiko für Verkehrs- und Arbeitssicherheit dar.
- Erhaltung der wenigen Exemplare anderer Baumarten und jeglichen Unterstandes zur Beschattung.
- Intensive Bejagung zur Ermöglichung von Naturverjüngung, da Zaunschutz kaum praktikabel ist.
- Eventuell teilflächige Ersatzpflanzungen als Initiale oder Ergänzung der Verjüngung (siehe „Ersatzpflanzungen“).
Risiko: Risiko der Holzentwertung durch Stammfußnekrosen des unteren Stammabschnittes von Eschen (bis ca. 2 m) infolge der empfohlenen verzögerten Nutzung. Nutzung allein nach dem Erreichen von Zieldurchmessern nicht möglich, Anpassung der Hiebssätze notwendig. Erhöhte Risiken der Arbeitssicherheit, die die Bewirtschaftung der Bestände einschränken.
Szenario 2: Geringer bis mittlerer Eschenanteil in Mischbeständen mit Schattbaumarten
Ziel: Erhaltung von Alteschen (Samenbäume) und Lichtsteuerung zugunsten von Eschennaturverjüngung (Loch- bzw. Femelhiebe in begrenzter Anzahl)
Ausgangssituation: Der komplette Ausfall der Esche würde keine starke und dauerhafte Auflichtung verursachen. Spontanes Auflaufen von Naturverjüngung der Esche und anderer Baumarten ist bei Auflichtungen gewährleistet.
Maßnahmen:
- Angepasste Bejagung zur Ermöglichung von Naturverjüngung, da Zaunschutz bei vorgesehener Hiebsführung kaum praktikabel ist.
- Alteschen sollten nur aus Gründen der Arbeits- und Verkehrssicherheit entnommen werden.
- Erhaltung von Samenbäumen
- Loch- bzw. Femelhiebe zur Lichtsteuerung über Eschennaturverjüngung (siehe „Jungwuchs“), abgängige Eschen und möglichst qualitativ schlechte Bäume anderer Baumarten als Ausgangspunkt geeignet.
- Mitentnahme von beschattendem Unter- und Zwischenstand im Bereich der Lochhiebe.
- Vitalere Alteschen können aufgrund ihrer lichten Kronen im Femel übergehalten werden.
- Bei Verlust der letzten Samenbäume ohne eingeleitete Verjüngung kann auf natürliche Weise keine Esche mehr eingebracht werden.
Risiko: Entnahme nicht zielstarker Bäume („Hiebsopfer“) bei Loch- und Femelhieben für die Etablierung und Sicherung von Eschennaturverjüngung notwendig. Die Nachteile können durch Berücksichtigung der Qualität und Einbeziehung des Unterstandes reduziert werden. Im Hinblick auf das Ziel strukturreicher Mischbestände sind Loch- und Femelhiebe auch unabhängig vom ETS sinnvoll. Risiko der Holzentwertung durch Stammfußnekrosen des unteren Stammabschnittes von Eschen (bis ca. 2 m) infolge der empfohlenen verzögerten Nutzung zur Erhaltung des Samenpotenzials.
Mögliche Baumarten für Ersatzpflanzungen in von Bodenverwilderung bedrohten Bestandesteilen sind in der unten stehenden Tabelle zu finden. Aufgeführt sind heimische Baumarten, welche in Mischung dazu beitragen können, die Ökosystemfunktionen ehemals eschenreicher Wälder zu erhalten. Die Bewertung der aufgeführten Baumarten erfolgte nach nationaler und internationaler Literatur (Quellenangaben siehe Kap. 4.7 in der Broschüre "Zukunft der Esche"). Querstriche innerhalb der Zeilen kennzeichnen unvollständige Angaben zu der jeweiligen Baumart. Kreuze zeigen die Standortspräferenz an, Kreise weisen auf eine gewisse Toleranz der Baumarten hinsichtlich der Standortsausprägung hin.
Die Berücksichtigung der Ökosystemfunktionen der Esche ist ein integraler Bestandteil jedes waldbaulichen Handelns und daher ein wichtiges Element der betrieblichen Überlegungen. Gerade weil sich derartige Leistungen nur selten monetär messen lassen, müssen sie explizit berücksichtigt werden. Nur ein gesunder Wald kann langfristig auch Erzeugnisse bereitstellen. Die Ökosystemfunktionen leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Biodiversität und damit zum Funktionieren des Naturhaushalts und müssen daher bei allem forstlichen Handeln Berücksichtigung
finden.
Auch vitalitätsgeminderte und/oder schlechtformige Eschen erfüllen die Ökosystemfunktionen, denn auch diese Individuen sorgen für den Erhalt der Komplementaritätseffekte zwischen den Baumarten und damit letztlich für mehr Stabilität in Waldökosystemen.
Artname (Trivialname) | Vorkommensschwerpunkt (Schmidt et al. 2011) |
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Ajuga reptans (Kriechender Günsel) | im Wald wie im Offenland |
Cardamine flexuosa (Wald-Schaumkraut) | vorwiegend an Waldrändern und auf Waldlichtungen |
Cardamine pratensis (Wiesen-Schaumkraut) | im Wald wie im Offenland |
Chrysosplenium alternifolium (Wechselblättriges Milzkraut) | vorwiegend im geschlossenen Wald |
Chrysosplenium oppositifolium (Gegenblättriges Milzkraut) | vorwiegend im geschlossenen Wald |
Circaea lutetiana (Großes Hexenkraut) | vorwiegend im geschlossenen Wald |
Cirsium palustre (Sumpf-Kratzdistel) | im Wald wie im Offenland |
Crepis paludosa (Sumpf-Pippau) | im Wald wie im Offenland |
Filipendula ulmaria (Echtes Mädesüß) | im Wald wie im Offenland |
Galium palustre (Sumpf-Labkraut) | im Wald wie im Offenland |
Geum rivale (Bach-Nelkenwurz) | im Wald wie im Offenland |
Geum urbanum (Echte Nelkenwurz) | im Wald wie im Offenland |
Listera ovata (Großes Zweiblatt) | vorwiegend im geschlossenen Wald |
Maianthemum bifolium (Zweiblättrige Schattenblume) | vorwiegend im geschlossenen Wald |
Paris quadrifolia (Vierblättrige Einbeere) | vorwiegend im geschlossenen Wald |
Platanthera chlorantha (Grünliche Waldhyazinthe) | vorwiegend im geschlossenen Wald |
Polygonatum multiflorum (Vielblütige Weißwurz) | vorwiegend im geschlossenen Wald |
Ranunculus auricomus agg. (Gold-Hahnenfuß) | im Wald wie im Offenland |
Sanicula europaea (Wald-Sanikel) | vorwiegend im geschlossenen Wald |
Stachys sylvatica (Wald-Ziest) | vorwiegend im geschlossenen Wald |
Veronica montana (Berg-Ehrenpreis) | vorwiegend im geschlossenen Wald |
Viola reichenbachiana (Wald-Veilchen) | vorwiegend im geschlossenen Wald |
Ansätze zum chemischen Pflanzenschutz werden in FraxForFuture nicht verfolgt. Allerdings gibt es einige Ansätze zum biologischen Pflanzenschutz denen es jedoch noch an Anwendungsreife fehlt. Zudem sind Zulassungsprozesse langwierig und deren Ausgang unsicher.
Es wurden sowohl Samenplantagen als auch Klonsammlungen vitaler Eschen angelegt. Deren tatsächliche Anfälligkeit gegenüber dem Pilz muss aber längerfristig beobachtet werden (Nachkommenschaftsprüfungen). Diese Bäume werden vermutlich erst in 20 bis 30 Jahren Saatgut liefern.
Die Suche nach entsprechenden genetischen Markern läuft intensiv, bisher wurden noch keine zuverlässigen Marker identifiziert. Forschende formulieren die Aussichten vorsichtig.
Noch sind keine Marker identifiziert, die beispielsweise durch die Präsenz bestimmter Sekundärstoffe auf eine erhöhte Vitalität schließen lassen. Stattdessen bleibt die optische Ansprache und damit die Bonitur des Gesundheitszustands die geeignetste Methode zur Identifikation des ETS. Weitere Informationen zur Schadansprache finden Sie hier.
Im Winter lässt sich die langfristige Reaktion auf das ETS durch Wasserreiser und ein verändertes Verzweigungsmuster erkennen, während im Sommer eine vorübergehend volle Krone Kronenschäden maskiert. Allerdings kann bei sehr kranken Eschen erst im Sommer ein endgültiges Absterben festgestellt werden. Zusätzlich sind samentragende Bäume im Sommer leichter erkennbar. Stammfußnekrosen sind bei fehlender Bodenvegetation im Winter (ohne Schnee) besser zu identifizieren.
Dies wird vor allem vor dem Hintergrund eines erhöhten Ein- und Verschleppungsrisikos weiterer Schaderreger nicht empfohlen. Als Ersatzbaumarten sollten heimische Baumarten verwendet werden, die den Ausfall der Esche sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht abmildern können (siehe auch Kapitel 4.7 in der Broschüre "Zukunft der Esche – Empfehlungen zum forstbetrieblichen Umgang mit dem Eschentriebsterben.").